Verfolgte jüdische Kunstsammler
Das Projekt “Dokumentation Verfolgter Jüdischer Kunstsammler” strebt ein besseres Verständnis des bedeutenden kulturellen Beitrags jüdischer Sammler aus der Vorkriegszeit zum europäischen Kulturerbe an. Jeder der aufgelisteteten Namen steht für die damalige Leidenschaft des Sammlers – sei es für Kunst oder Bücher, für Judaica oder Musikinstrumente. Aber der Sammler bzw. Sammlerin repräsentiert auch eine Geschichte des Raubes und Verlustes, der Verfolgung und oft Tod, sowie der Versuch in der Nachkriegszeit, das Geraubte wiederzuerlangen.
Im März 2023 veröffentlichte die JDCRP eine erste Liste mit etwa 2.000 Namen von Sammlern aus verschiedenen europäischen Ländern. Basierend auf weiteren Nachforschungen können wir im Januar 2024 eine aktualisierte Liste mit über 2.600 jüdischen Sammlern aus 13 Ländern präsentieren. Die aktuelle Liste umfasst Sammler aus Österreich, Kroatien, Belgien, der Tschechischen Republik, Estland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Polen und Serbien. Nichtsdestotrotz sind weitere Forschungen unbedingt notwendig, um nicht nur die Liste der jüdischen Sammler aus den bereits erfassten Ländern zu erweitern, sondern auch um verfolgte jüdische Sammler aus jenen Ländern aufzunehmen, die noch nicht vollständig erforscht sind.
Des weiteren plant die JDCRP diese erste Liste weiter auszubauen, um sie in ein leistungsfähiges Forschungsinstrument zu verwandeln. Die daraus entstehende detailorientierte Liste wird, so weit wie möglich, Informationen über das Leben der Sammler, ihre familiären und geschäftlichen Verbindungen, Art der Sammlung und zu ihrem Verfolgungsschicksal enthalten. Die Quellen werden akribisch aufgelistet, um diese leicht zugänglich zu machen. Einige Beispiele können hier eingesehen werden.
Korrekturvorschläge zu den Einträgen, sowie zusätzliche Informationen zu verfolgten jüdischen Sammlern, die noch nicht in der Liste aufgeführt sind, können an info@jdcrp.org gesendet werden.
Die Liste wird fortlaufend durch Informationen ergänzt, die durch das Centrum pro dokumentaci majetkových převodů kulturních statků obětí II (CDMP) und die Kommission für Provenienzforschung beim Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Österreich zur Verfügung gestellt werden.
Wir danken der Conference on Jewish Material Claims Against Germany (Claims Conference) für ihre Unterstützung bei der Recherche und Erstellung der Liste sowie dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) für die zusätzliche Unterstützung.
Initial List of Jewish Collectors in Europe on the Eve of the Holocaust