Pilotprojekt Teil I zur Sammlung Adolphe Schloss
Das erste Pilotprojekt der Stiftung ist ein 19-monatiges Projekt, das im Januar 2020 begann und sich auf die berühmte Adolphe-Schloss-Sammlung mit niederländischen und flämischen Alten Meistern aus dem 17. und 18 richtet. Mit Hilfe einer Förderung der Europäischen Union werden im Rahmen des Projekts innovative digitale Modellierungstechnologien eingesetzt, um die Beschlagnahmung und das Schicksal der einst renommierten Sammlung aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ein detaillierter Zeitstrahl ermöglicht es den Nutzern, den Weg der 333 Meisterwerke der Sammlung von ihrem Erwerb bis zu ihrer Beschlagnahmung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1943 nachzuvollziehen, wobei auch ihr späterer Verbleib und ihr Schicksal in der Nachkriegszeit so gut wie möglich dargestellt werden.
Das Pilotprojekt der Sammlung Schloss ermöglichte die Entwicklung und Gestaltung einer innovativen Webanwendung, die Prinzipien der digitalen Geisteswissenschaften nutzt, um Informationen zu den Objekten zu verknüpfen und so einen größeren Kontext für das Verständnis des Umfangs des NS-Raubes jüdischen Eigentums zu schaffen. Ein zusätzlicher Vorteil des ereignisbasierten Ansatzes ist die Schaffung eines breiteren historischen Verständnisses der Ereignisse. Das Projekt umfasst eine digitale Online-Informationswebseite, die die objektbasierte Datenbank, ereignisbasierte Zeitleisten, Informationen über den kulturellen Raub und seine Opfer sowie Bildungsmaterialien kombiniert.
Das Pilotprojekt bildet den Rahmen für einen anspruchsvollen Digitalisierungsprozess, der ein komplexes Geflecht von Verbindungen zwischen den Sammlern, den Tätern, den Händlern, den Institutionen und den Orten, die mit der Sammlung und ihrem Diebstahl in Verbindung stehen, abbildet. Die Untergruppen von Kategorien, die zur Klassifizierung der aus den Dokumenten gewonnenen Datensätze verwendet werden, werden später die Grundlage für die umfassende JDCRP-Datenbank über NS-Raubkunst bilden. Die Datenbank wird eine zentrale Plattform für Quellenmaterial sein, das sich in Archiven in zahlreichen Ländern befindet, und Suchfunktionen bieten, die es den Benutzern ermöglichen, von einer zentralen Website aus Querverweise zu verschiedenen Archiven herzustellen.
Die erste Phase des Pilotprojekts wurde im Juli 2021 abgeschlossen. Die Demo-Version sehen Sie auf der Website des Pilotprojekts: https://pilot-demo.jdcrp.org
Zugang zu den Forschungsdaten des Piloprojekts auf Wikibase: https://wbdev.jdcrp-research.eu/wiki/Main_Page
Projektteam
Ashley Argüello Blaison
Kommunikation
Avishag Ben-Yosef
Projektleiterin, JDCRP-Pilotprojekt
Simone Kogge
Finanzen
Marc Masurovsky
Akademischer Direktor, JDCRP-Pilotprojekt
Lena Ringleb
Senior Strategic Director
ARCHIV-BERATERGREMIUM
Marisa Bourgoin
Head of Reference Services, AAA, Smithsonian,Vereinigte Staaten von Amerika
Sebastien Chauffour
Conservateur chargé des archives de la Récuperation artistique, direction des archives du ministère de l’Europe et des Affaires étrangères, Frankreich
Peggy Frankston
Independent Archival Researcher, Frankreich
Dr. Stefanie Jost
Leiterin des Bundesarchivs, Deutschland
Dr. Clothilde Roullier
Archives Nationales, Ministère de la Culture, Frankreich
Filip Strubbe
Archivist, Archives générales du Royaume, Archives de l’État en Belgique, Belgien
David Zivie
Chef de la Mission de recherche et de restitution des biens culturels spoliés entre 1933 et 1945, Ministère de la Culture, Frankreich
Vertreter(in) der Expertise Center Restitution, NIOD Institute for War, Holocaust and Genocide Studies, Niederlande
BERATUNGSGRUPPE FÜR DIGITALE TECHNOLOGIE
Andrew S. DeJesse
Director, Collective Heritage Lab, Vereinigte Staaten von Amerika
Michael Haley Goldman
Director of the Future projects, United States Holocaust Memorial Museum, Vereinigte Staaten von Amerika
Dr. Stephan Klingen
Leiter der Photothek, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Deutschland
Michael Levy
Director, Digital Assets Management and Preservation, United States Holocaust Memorial Museum, Vereinigte Staaten von Amerika
Dr. Léa Saint-Raymond École normale supérieure, Frankreich
Dr. Sandra van Ginhoven
Head, Collecting and Provenance, Getty Research Institute,Vereinigte Staaten von Amerika
Reinier van ‘t Zelfde
Information Architect, RKD Netherlands Institute for Art History, Niederlande
Dr. Ruth von dem Bussche
Independent Researcher, Deutschland
Mag. Leonhard Weidinger *
Provenienzforscher, Österreich
Vertreter(in) der Expertise Center Restitution, NIOD Institute for War, Holocaust and Genocide Studies, Niederlande
KUNSTGESCHICHTE, PROVENIENZFORSCHUNG UND BILDUNGSMATERIALIEN BERATUNGSGREMIUM
Lamia Arnaout-Le Garrec
Fonctionnaire à la retraite du Ministère de l’Intérieur, direction de la Police Judiciaire, service Office Central de lutte contre le trafic des Biens Culturels, spécialiste de la collection Schloss, Frankreich
PD Dr. Christian Fuhrmeister Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Deutschland
Dr. Willi Korte
JD, Independent Senior Provenance Researcher, Vereinigte Staaten von Amerika
Dr. Carolin Lange
Senior Provenance Researcher, Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, Deutschland; Board Member, Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. Deutschland
Nathalie Neumann
Provenienzforscher, Deutschland/Frankreich
Judith Niessen
Head of Collections, RKD Netherlands Institute for Art History, Niederlande
Alain Prévet
Chargé de recherche, Mission de recherche et de restitution des biens culturels spoliés entre 1933 et 1945, Ministère de la Culture, Frankreich
Dr. Victoria Reed
Sadler Curator for Provenance, Museum of Fine Arts Boston,Vereinigte Staaten von Amerika
Prof. Dr. Lynn Rother
Lichtenberg-Professor for Provenance Studies, Faculty of Humanities and Social Sciences, Leuphana University, Deutschland
Vertreter(in) der Expertise Center Restitution, NIOD Institute for War, Holocaust and Genocide Studies, Niederlande
* verstorben